Heraldik (Fort.)

Perhenien:

Auch wenn Perhenien hauptsächlich von Menschen aus Belida besiedelt wurde, spielen dort Wappen bei weitem nicht die Rolle wie im Mutterland. Zum einen mag das sicherlich am Einfluß der Siedler von anderen Völkern liegen. An erster Stelle wären hier die vielen Thalwesc zu nennen, die vor den Repressalien in ihrer Heimat geflohen sind. Viel wichtiger wird jedoch die Tatsache sein, daß kaum ein Adliger dieses unberührte Land besiedelt hat. In einem Land, in dem es keinen Adel und damit auch keine von Adligen gemachten Gesetze gibt, sind Wappen nur von untergeordneter Bedeutung.

Sabema:

In Sabema werden den Wappen vergleichbare Abzeichen nur von militärischen Einheiten, niemals aber von Privatpersonen geführt. Der Stolz der Belider auf ihre Wappen wird von den meisten Sabenern als primitiv belächelt. Hochgestellte Persönlichkeiten verwenden jedoch einen persönlichen Siegelring, um Dokumente zu kennzeichnen. Manche dieser Siegel sind dermaßen bekannt, daß sie fast schon die Rolle der belidischen Wappen einnehmen. Die gezeigten Motive sind jedoch keinerlei Regeln, sondern allein dem persönlichen Geschmack des Benutzers unterworfen und können auch nach Belieben gewechselt werden.

Talilla:

Obwohl sich Talilla die sabessische Sprache und auch die Bräuche Sabemas weitgehend erhalten hat, gibt es dort doch mittlerweile so etwas wie Wappen. Alles nahm seinen Anfang damit, daß sich unter den mächtigen Familien des Landes bestimmte Farben für die Uniformen ihrer Garden herausbildeten. Allmählich begann man, diese Farben als festes Zeichen für die Familie zu sehen. In dem Maße, wie sich der Kontakt mit den belidischen Siedlern in Perhenien vertiefte, begann auch die Idee des Wappenschildes einzudringen. Von dieser zweifachen Wurzel bestimmt, zeigen die talenischen Wappen heute nur einfache Teilungen in zwei oder drei Farben und sind fast ausschließlich auf den Hochadel beschränkt.

Naskyrik:

Etwa um die Zeit, als die ersten belidischen Wappen auftauchen, beginnen auch die Naskyrik ihre Schilde zu bemalen. Wer hier wen beeinflußt hat, läßt sich heute nicht mehr feststellen. Doch es ist nicht nur die runde Form, die den Schild der Naskyrik von dem ihrer belidischen Nachbarn unterscheidet. Während dort die Verleihung eines Wappen ein königliches Recht ist, trägt praktisch jeder freie Naskyr ein solches Zeichen. Es gibt weder Regeln noch eine kontrollierende Instanz, so daß es immer wieder vorkommt, daß mehrere Krieger das selbe Zeichen verwenden. Die Indetifizierung einer Person wird zusätzlich dadurch erschwert, daß es jedem Mann freisteht, sein Wappen zu ändern, wann und wie es ihm beliebt. Allgemeingültige Aussagen lassen sich deswegen nur schwer treffen, doch sind Tiere, besoners Tierköpfe und einfache geometrische Figuren besonders beliebt. Als Kennzeichnung, die rein auf die Welt des Kriegs beschränkt ist, werden solche Wappen naturgemäß nicht von Frauen geführt.

Thalwesc:

Mit den belidischen Adligen, die das Land der Thalwesc eroberten und nun beherrschen, zogen selbstverständlich auch ihre Wappen ein. Über die Jahre erhielt auch der eine oder andere Thalwesc ein solches Wappen. Doch daneben besteht nach wie vor das traditionelle System der Cathu. Diese hübsch anzusehenden Muster, zeigen dem Kundigen sofort an, zu welchem Clan, ja stellenweise sogar zu welcher Familie innerhalb eines Clans eine Person gehört. Die Muster und Farben werden dabei nach komplizierten Regeln ständig neu kombiniert, so daß sogar die Verwandschaftsverhältnisse zu anderen Clans ausgedrückt werden können. Stolz wie die Thalwesc auf ihre Familie sind, verzieren sie Kleidung, Schmuck und auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs mit ihrem Cathu. Auf Schilden dagegen findet man diese Muster so gut wie nie, eher noch eingeätzt in die Schwertklinge oder in den Speerschaft geschnitzt.

Fortsetzung auf der nächsten Seite

Verwandte Themen: