Teyique

Name

Die Neshtiseque kennen viele Namen für ihre Heimat. Der ehrwürdigste davon ist mit Sicherheit "Firriteyiquousanukhalev", was übersetzt in etwa so viel bedeutet wie "Land, das immer war, und die Berge so jung". Dieser Name bildet gleichzeitig den Anfang eines sehr bekannten Liedes der Neshtiseque über ihre Heimat, doch was zuerst da war, ob Lied oder Name, wissen nicht einmal sie selbst zu berichten. Doch auch ihnen ist dieser Name oft zu lang, und so sprechen sie meistens einfach von Teyique - Immerwar - ganz besonders, wenn sie es mit Menschen zu tun haben.
Die Ishia, ihre Nachbarn östlich der Berge, nennen das Land der Neshtiseque meist Tan’akir (dort drüben) oder Achuru (der Westen). Seltener hört man To'm ir shobayi (Land unter dem Nordlicht) oder Teqe, das wohl eine Abwandlung von Teyique darstellt.
Die Naskyrik, die sich in den letzten Jahrzehnten in diese Gewässer vorgewagt haben, nennen es schlicht Ylkastov - Eisland.

Land

Der Name Eisland ist nicht schlecht gewählt. Teyique erstreckt sich als ein schmaler Streifen an der Nordwestküste Apaconors, zwischen dem Meer und den Bergen, die die Neshtiseque den "Kamm der Meerfrau" nennen. Und als wären es die Strähnen der Meerfrau fließen lange, weiße Gletscher von diesem Kamm zum Meer. Zwischen ihnen ist nur wenig eisfreies Land und auch das ist einen Großteil des Jahres von Schnee bedeckt. Tiefe Buchten ziehen sich vom Meer zwischen die Gletscher hinein und oft sie die Wände dieser Schluchten gänzlich von Eis bedeckt.
Doch hinter der ersten Bergkette erstreckt sich ein Hochland, das weitestgehend eisfrei ist. Auch dieses gehört zu Teyique und die Neshtiseque in den Hochlanddörfern sind mit denen der Küstendörfer durch enge Bande verpflichtet. Keiner könnte ohne den anderen überleben.

In Teyique gibt es keine Städte, sondern nur Dörfer. Auch gibt es keinen zentralen Ort, keine Hauptstadt, wie wir es kennen. Stattdessen gibt es eine Elfenbeintafel von ehrwürdigem Alter, die mit den Zeilen einer uralten Legende beschrieben ist. Das Dorf, in dem sie sich gerade befindet, wird "Ayma" (Mitte) genannt und gilt als das Zentrum des Volkes. Doch bleibt die Tafel oft nur wenige Monate in einem Dorf und es gibt keine Regeln, die ihren Aufenthaltsort bestimmen. Wann immer ein Besucher Aymas die Tafel mit zu sich nach Hause nehmen möchte, geschieht dies einfach und ohne komplizierte Zeremonien.

Geschichte

Die Neshtiseque sind vor vielen Jahrhunderten als Überlebende eines Schiffsbruchs im heutigen Teyique gelandet. Zuerst mußte die Reparatur ihrer Schiffe hinter dem nackten Überleben zurückstehen und schließlich wurde das Ziel ihrer Reise völlig vergessen. Sie gründeten Dörfer und begannen, das Leben in der Eiswüste zu erlernen. Die ersten Jahre waren hart und viele starben, doch dann gewöhnten sie sich allmählich an ihre neue Heimat und ihre Zahl nahm wieder zu. Neue Dörfer wurden gegründet und noch immer wächst das Volk der Neshtiseque.
Lange Zeit waren sie ungestört. Mit den Ishia östlich und den Mai San südlich der Berge verband sie ein wachsamer Friede. Ab und zu reisten einzelne Neshtiseque in diese Lande, um zu tauschen und zu handeln, doch von diesen Völkern besuchte niemand die Neshtieque, die so anders als die Menschen waren. Erst vor einigen Jahrzehnten, als die Naskyrik begannen, die Küsten Apaconors zu erkunden, waren die Dörfer der Neshtiseque nicht mehr sicher. Doch nach dem ersten Schreck fiel es ihnen nicht weiter schwer, die Neuankömmlinge abzuwehren, waren sie doch an Wachsamkeit und Vorsicht gewohnt und so machten die Naskyrik, die weiter südlich einige Siedlungen gegründet hatten, bald einen Bogen um das Land der Eiswesen.

Verwandte Themen: