Dhaharran (Forts.)

Gebrra ist wie bereits erwähnt vollkommen unbefestigt, doch wird es von den beiden Schwesterstädten Sheralim und Shawalim beschützt. Sheralim, das Nordtor, schließt den Pass nach Norden ab, Shawalim, das Südtor, bewacht den Zugang von Süden. Aber diese beiden Städte dienen nicht nur dem militärischen Schutz, sie kümmern sich auch um die weltlichen Belange Gebrras. So finden sich hier nicht nur die Felder und Speicher, aus denen das heilige Gebrra seine Nahrung bezieht, sondern auch die Unterkünfte für die Heerscharen von Pilgern. Denn nur Geistlichen oder ihren Schülern ist es gestattet, sich nach Sonnenuntergang in der Heiligen Stadt selbst aufzuhalten.

Die Hedschadwüste

Auch hier finden sich kaum größere Orte. Wo eine Oase ganzjährig Wasser führt, gibt es kleine Dörfer, die vom Ackerbau leben und zum Schutz gegen wilde Tiere und böse Menschen von Mauern umgeben sind. Meist reicht die Ernte kaum für das eigene Überleben, und so tragen diese Orte wenig zum Handel Dhaharrans bei. Einzig der kudhuk, eine der Teesorten, die von Dhaharran nach Mai Hoi Ne und Sabema exportiert werden, sowie das Salz, das sich in der Nähe einiger Orte in großer Menge finden läßt, locken doch Karawanen in diese Gegend.

Neben der sesshaften Bevölkerung gibt es aber auch Nomaden, die mit ihren Herden von Wasserstelle zu Wasserstelle ziehen, ganz ähnlich den Stämmen der Gelfirnen, mit denen sie auch enge Kontakte pflegen.

Die Südküste

Die Südküste ist mit Sicherheit der reichste Landesteil. Hier finden sich die großen Städte wie Arkassan, Aksalla, Dayellan, Mukassi, Akhas und vor allem das grüne Nakramas. Sie alle - bis auf die letztgenannte - gleichen sich für den Fremden, der sie von See erblickt, wie ein Ei dem anderen. Weiße Häuser drängen sich dicht um einen lebhaften Hafen, beschüzt von einer starken Mauer, die ihrerseits von einem fruchtbaren Gürtel von Äckern, Gärten und Weiden umschlossen wird. Einzig Nakramas verläßt sich voll Stolz auf seine Handelsmacht und verzichtet auf jeden Ackerbau. Dort reicht der wuchernde Dschungel bis dicht vor die Tore der Stadt und der freie Grasstreifen zwischen Mauer und Wald dient eher der Sicherheit vor Angreifern, denn als Weide für die wenigen Kühe und Ziegen der Bewohner.

In diesen Städten schlägt das wahre Herz Dhaharrans, der pulsierende Handel. Von hier fahren die Schiffe aus, die jeden Hafen des Inneren Meeres kennen, die regelmäßig die weite Reise zu den Küsten Eoconors auf sich nehmen und die manches Mal sogar bis Iskog auf Aronan und Tula auf Arlin vordringen.

Auf ihren oft monatelangen Reisen handeln diese tüchtigen Kaufleute mit allem, was sich ihnen bietet. Über sie läuft heutzutage der gesamte Handel mit Mai Hoi Ne und auch die talillischen Wollstoffe gelangen oft auf dhaharranischen Planken nach Belida oder Sabema. Aus ihrem eigenen Land bringen die Schiffe vor allem Gold- und Silberschmuck, sowie bekannten Teesorten kudhuk, khoshen und arlak, die in der Hadschedwüste beziehungsweise in den Dörfern am Südhang der Gelfirnen angebaut werden. Nakramas, das wohl den ganzen Dschungel kontrolliert, wenn auch nicht vollkommen beherrscht, handelt überdies mit exotischen Früchten, Gewürzen und seltsamen Tieren oder ihren Fellen und Bälgen.

Herrschaftsformen

So vielfältig wie die Landschaft sind auch die Herrschaftsformen in Dhaharran. In manchen Städten regiert ein Prinz wie ein kleiner König, in anderen stellen die reichsten Familien den Rat, in wieder anderen wird ein Mann nach wie auch immer gearteten Regeln zum Herrscher auf Zeit bestimmt. Da sich die Regierungsform in ein und der selben Stadt darüber hinaus von einem Tag auf den anderen ändern kann, und dies in den meisten Städten auch bereits mehrfach getan hat, würde eine genauere Betrachtung den Rahmen dieser kurzen Abhandlung sprengen.

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