Burg Hohenhard

Burg Hohenhard ist eine der wehrhaftesten Festungen in ganz Belida und dies sicher nicht ohne Grund. Sie liegt auf einem der Vorberge des Hochschatts, umgeben von den dunklen Wäldern des Schattwaldes. Nicht selten muß sie sich gegen räuberische Banden aus dem Hinterland erwehren, denn die Grafschaft Hohenhard liegt an der Grenze der von zivilisierten Menschen bewohnten Welt. Doch es sind nicht nur diese primitiven Banden, sondern auch so mancher der belidischen Edlen und nicht zuletzt Herzog Girion selbst, denn die Berge um Hohenhard sind reich an Silber.

Und dieses Silber erlaubte es den Herren von Hohenhard, ihre Burg zu einer schier unbezwingbaren Festung auszubauen. Schon der Baugrund selbst macht es einem Angreifer alles andere als leicht. Die Burg ist auf einem Felssporn erbaut, der nach drei Seiten steil in die Tiefe abfällt. Nur von Westen her ist sie zugänglich. Auf dem Sporn erhebt sich ein Felsen, wohl bald dreißig Fuß hoch. Eine tiefe Kluft spaltet diesen Felsen entzwei und auch der Felssporn selbst wird von ihr beinahe zertrennt. Weit schweift der Blick über die bewaldeten Höhen des Schattwaldes und seines Vorlandes. Kein Feind kann den Herren der Burg verborgen bleiben und eine Serie von Aussichtstürmen auf benachbarten Hügeln erweitert den Blick noch zusätzlich.

Mit Hilfe der geschickten Baumeister und Bergarbeiter aus ihren Bergwerken haben die Herren von Hohenhard diese natürliche Festung weiter ausgebaut und verstärkt. An manchen Teile des Felsen wurden abgetragen und teilweise zum Bau der Burg verwendet, die sich nun stolz und kühn jedem darbietet, der sich ihr nähert.

Zugang zur Burg

Sobald man den Wald verlassen hat, kommt man auf eine weite, unbefestigte Fläche, auf der sich nur ein einfacher Holzschuppen erhebt. In diesem sind in Friedenszeiten Wagen und Kutschen untergebracht, denn der weitere Weg ist für sie nicht passierbar. Nähert sich ein feindliches Heer wird der Schuppen und alles was er enthält in Brand gesetzt - ein geringer Preis für die Sicherheit der restlichen Burg. Hinter diesem Platz ragt der Felsen nahezu senkrecht in die Höhe. Zu seiner Rechten schließt sich nahtlos die mächtige Schildmauer an, die den dahinterliegenden Burghof gegen die stärksten Belagerungsmaschinen beschützt. Nur links führt ein Pfad zwischen Fels und Abgrund weiter, kaum breit genug für zwei Reiter. Wer sich auf ihn wagt, muß den Verteidigern in der Burg die rechte, vom Schild ungeschützte Seite präsentieren und ständig fürchten, von ihren Geschossen in die Tiefe gerissen zu werden.

Doch die gefährlichste Stelle kommt erst noch. Wo der Pfad von der Kluft unterbrochen wird, führt eine hölzerne Brücke über den Abgrund. Zum Schutz vor Fäulnis ist das Holz mit Pech getränkt, doch dasselbe Pech sorgt auch dafür, daß ein Brandpfeil, von den Verteidigern aus sicherer Höhe abgeschossen, genügt, um sie in Brand zu setzen, gerade, wenn die ersten Angreifer die Bohlen betreten haben. Hinter der Brücke setzt sich der Pfad genauso schmal fort, bis man an den starken Torturm gelangt, der mit Tor und Fallgatter geschützt ist.

Vorburg

Hinter dem Torturm erstreckt sich die Vorburg. Die Mauer, die sie umschließt, wird von einer Brustwehr abgeschlossen. Hier befinden sich die Gehege für die Jagdfalken und die Zwinger für die Hunde, sowie ein Gebäude, das die Leute beherbergt, die sich um die Tiere kümmern und alles, was sie für ihr Handwerk benötigen. Ansonsten bildet die Vorburg einen der größten freien Plätze in der Burg und wird sowohl für Arbeit als auch für Spiel gern genutzt. Am Ende der Vorburg erhebt sich der Doppelturm des inneren Tores, in dem sich die Räume der Burgwache befinden.

Vorderer Burghof

Durchschreitet man das innere Tor, gelangt man in den eigentlichen Burghof, der durch die Kluft, jedoch durch kein weiteres Tor in zwei Hälften geteilt wird. Rechts des Tores, unterhalb der von einer Brustwehr gekrönten Mauer zur Vorburg, befinden sich die Ställe für Rinder und anderes Vieh, sowie der - von zwei Bäumen den Blick entzogene - Misthaufen. Auf der linken Seite schmiegt sich zuerst der Schweinestall, danach die Scheune für Heu und Stroh, sodann der Pferdestall an die Mauer. Zuletzt kommt der schmale Bau, in dem sich die Latrinen für alles niedere Volk befinden. Gegenüber, unterhalb des Felsens, liegt die von Ochsen getriebene Mühle der Burg und dahinter eine der beiden Zisternen. Diese Zisternen werden allein von den Dächern der Gebäude auf dem Felsen gespeist. Sollte ein Feind jemals bis hierher vordringen, so wäre es ein leichtes, die Zufuhr zu diesen Becken zu versperren.

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Anm. des Herausgebers:
Das reale Vorbild für die Burg Hohenhard ist die Festung Haut-Barr bei der Stadt Saverne im Elsaß. Einige Bilder von dieser Burg finden sich hier.