Aleandon

Aussehen

Die Aleandon sind wohl das größte Volk Aurhims. Es braucht schon einen großgewachsenen Ishia oder Naskyr um einem Aleandon in die Augen sehen zu können. Dabei sind sie ausgesprochen schlank, von elegantem Körperbau und leichten, tänzerischen Bewegungen. Ihr Haar fällt ihnen in silbernen oder goldenen Wellen weit über die Schulter und anders als bei Menschen ist hier der Vergleich mit den Edelmetallen durchaus wörtlich zu nehmen, denn einen solchen Schimmer, einen solchen Glanz findet man sonst bei keiner Rasse. Auch ihre Augen sind von ungewöhnlicher Farbigkeit. Sie erstrahlen in allen Schattierungen von Grün über Türkis bis Blau und manchmal findet man sogar einen leichten Violettstich.

Ihre Kleidung fertigen sie aus den Fasern gewisser Wasserpflanzen. Die Gewebe schimmern wie Seide sind jedoch sehr viel strapazierfähiger. Je nach Webart entstehen daraus Kleider, die selbst dem Winter im rauhen Eismeer trotzen oder Stoffe, so hauchzart, daß sie selbst in der schwülen Hitze Rivelhans nicht stören.

Bei Hofe und zu ähnlich formellen Gelegenheiten tragen Männer wie Frauen einen weiten Wickelrock, sowie eine Bluse und eine Art ärmellose, doch dafür umso reicher bestickte Weste. Besonders Adlige und Gelehrte tragen auch im täglichen Leben den Rock. Wer allerdings auf körperliche Beweglichkeit angewiesen ist, wie Matrosen, Fischer oder Handwerker, bevorzugt im Allgemeinen weite Hosen. Manche dieser Hosen sind jedoch so weit, daß sie auf den ersten Blick kaum von einem Rock zu unterscheiden sind. Ansonsten unterscheidet sich die Alltags- von der Festkleidung nur in der Stoffqualität, den Farben und den Verzierungen.

Kultur

Die Aleandon haben eine überaus reiche Kultur und es gibt wohl keinen Bereich der Kunst, in dem sie es nicht zur Meisterschaft gebracht hätten. Von ganz besonderer Bedeutung ist in ihrem Leben aber die Musik. Ich kenne keinen Aleandon, der nicht ein geübter Sänger wäre. Die Lieder sind oft mehrstimmig, mit für unsere Ohren oft fremden und dennoch herzergreifenden Harmonien. Das beliebteste Musikinstrument ähnelt einer Harfe und wird Rhyl genannt.

Auch die Dichtkunst wird hoch verehrt. Prosaliteratur beschränkt sich dagegen vor allem auf Ratgeber. Die berühmtesten davon stammen noch aus der Zeit des Alten Reiches und beschäftigen sich mit Fragen von Staatsführung und Kriegswesen. Aber es gibt wohl kein Thema, zu dem in der großen Bibliothek von Tiluvo nichts zu finden wäre - mit Ausnahme von Werken über andere Völker, denn für diese interessieren sich die Aleandon im Allgemeinen nicht, auch wenn sich das vielleicht in Zukunft ändern werden muß.

Religion

Die Aleandon glauben nicht an Götter. Statt dessen sind sie der Überzeugung, daß jedem Lebewesen, jedem Teil der Natur eine Art göttliche Kraft innewohnt, oder anders gesagt, daß die allumfassende göttliche Macht in jedem noch so kleinen Teil der Welt wiederscheint wie in den Splittern eines Spiegels. Ob man diese Überzeugung nun als Religion oder als Philosophie bezeichnen soll, weiß ich nicht. Prachtvolle Zeremonien oder Priesterkollegien, wie ich sie von allen anderen Religionen kenne, gibt es bei den Aleandon jedenfalls nicht. Doch hat die Art, wie sich die einzelnen zu Meditation und Besinnung zurückziehen, durchaus etwas von einem Gebet.

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Anm. des Herausgebers:
Dank Minneyar kann ich einen Eindruck bieten, wie sich die Musik der Aleandon in etwa anhört. Ein Lied der Aleandon (1,1 MB).