Ishia - Aussehen und Untergliederung

Aussehen

Die Ishia sind die Krieger der nördlichen Ebenen. Sie sehen sich selbst als Nomaden, auch wenn die meisten von ihnen feste Winterquartiere haben. Auf ihre sesshaften Nachbarn blicken sie voll Verachtung herab. Zusammen mit den Naskyrik gehören sie zu den größten Menschen und erreichen oft sechs Fuß oder sogar etwas mehr. Doch während die Naskyrik nicht nur groß, sondern auch massig sind, und manches Mal eher an einen Bär als an einen Menschen erinnern, sind die Ishia im allgemeinen schlank und von katzenartiger Eleganz in ihren Bewegungen.

Fast alle Ishia haben hellblondes, ja fast weißes Haar und blaue oder graue Augen. Ihre Haut ist hell, nimmt jedoch in der Sonne eine goldene Bräunung an. Nur für das Licht des Südens sind sie nicht gemacht. Dort müssen sie sich sehr in Acht nehmen, um sich nicht zu verbrennen. Aber mir ist auch nur von zwei Kriegern der Ishia bekannt, daß sie sich jemals dermaßen weit im Süden aufgehalten hätten.
Lange Haare sind der Stolz eines jeden Ishia. Um die Haare vor dem unablässigen Wind der nördlichen Ebenen zu schützen, der offenes Haar innerhalb von Stunden in eine rettungslos verfilzte Masse verwandeln kann, flechten sie es ein. Dabei wird das Haar dicht am Kopf in mehreren, ja, manchmal mehr als zehn, Zöpfen geflochten. Dabei verwenden die Ishia viel Zeit und Einfallsreichtum auf immer neue Muster und Flechtweisen. In der Nackengegend vereinigen sich diese kleinen Zöpfe dann zu einem oder zwei dicken Flechten, die bei einem erwachsenen Ishia leicht bis zum Gürtel reichen können. Richtig geflochten übersteht so eine Frisur auch mehrere Tages des stärksten Sturms ohne viel Schaden zu nehmen.

Kleidung

Die Kleidung der Ishia ist zum überwiegenden Teil aus Leder. Eine Hemd, dessen lange Ärmel man abnesteln kann, eine lange Hose oder bei großer Hitze auch nur einen Lendenschurz - mehr brauchen sie nicht im Sommer. Einziger Unterschied der Kleidung zwischen den Geschlechtern ist, daß die Frauen oft noch einen langen Schurz über Hemd und Hose tragen, in dem sie auch die gesammelten Früchte und Pflanzen tragen können. Bei großer Winterkälte tragen besonders die Jäger auf ihren Streifzügen Überkleidung aus warmen Pelzen. Besonders begehrt ist dabei, der dichte, weiße Winterpelz des Schneelöwens, der nicht nur wärmt, sondern auch für hervorragende Tarnung in den schneebedeckten Weiten sorgt.
Die Kleidung der Ishia ist - wie die meisten ihrer Gegenstände - von schlichter Eleganz und wenig oder gar nicht verziert. Dabei ist es nicht so, daß sie kein Empfinden für Schönheit hätten - nur muß sich das Aussehen einer Sache ihrer Funktion unterordnen. Wo es aber möglich ist, die einem Gerät innewohnende Schönheit zu unterstreichen, ohne ihren Nutzen einzuschränken, kennen auch die Ishia Schmuck.

Die neun Stämme

Die Ishia teilen sich in neun Stämme auf. Die Lebensweise dieser Stämme unterschiedet sich zwar durch die verschiedenen geographischen Gegebenheiten nicht unerheblich, doch sehen sich alle Ishia als Mitglieder eines Volkes. Hochzeiten zwischen Mitgliedern verschiedener Stämme sind nicht selten. Sprachliche und kulturelle Unterschiede sind gering, jedoch immer wieder Anlass für Spott und Neckereien.
Die vier südlichsten Stämme werden Grasmeer, Winterfluß, Feuerberg und Rotfelsen (Luchsschatten) genannt. Sie alle züchten Pferde und sind geschickte Reiter.
Nördlich davon leben die Hügelland-, Waldland-, Igelkopf- und Hundert-Seen-Ishia. Sie halten keine oder nur wenige Pferde und haben stattdessen große Rentierherden, die den harschen klimatischen Bedingungen ihrer Winterquartiere besser angepasst sind. Die beiden letztgenannten (nördlicheren) Stämme züchten außerdem Schlittenhunde.
Die Mitglieder des nördlichsten Stammes werden von den anderen Weißfedern genannt, sie selbst bezeichnen sich als "Meerfreunde". Sie züchten weder Pferde noch Rentiere, doch sind ihre Schlittenhunde für ihre Kraft und Ausdauer bekannt und werden auch als Fleischlieferanten gehalten. Im Gegensatz zu allen anderen Stämmen beziehen sie einen großen Anteil ihrer Nahrung durch Jagd auf Meerestiere wie Robben oder Walrosse. Auch Fische und Seevögel sowie deren Eier gehören zu ihrem Speiseplan. Ihre mit den Federn von Möwen und anderen Seevögeln geschmückte Kleidung hat ihnen ihren Namen eingebracht.

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