Naskyrik - gesellschaftliche Ordnung

Rang und Stand

Die Naskyrik unterscheiden drei Stände, deren höchster nochmals in drei Ränge unterteilt ist, so daß man auch von fünf Schichten der Gesellschaft sprechen könnte.

Zuunterst stehen die Sklaven. Sie werden entweder in diesen Stand geboren oder bei Kriegszügen gefangen genommen. Eine Versklavung als Strafe für Verbrechen oder nicht bezahlte Schulden kennen die Naskyrik dagegen nicht.
Sklaven gelten rechtlich als Besitz ihres Herren, und sind damit den Haustieren gleichgestellt. Ihr Herr hat die vollständige Verfügungsgewalt über sie. Er kann sie jederzeit töten lassen un d paaren mit wem er will. Ich verwende hier mit Absicht das Wort "paaren", denn Sklaven sind nicht rechtsfähig und können deswegen keine Ehe eingehen.

Der nächste Stand ist der der Unfreien oder Hörigen. Diese Menschen sind zu arm, als daß sie sich selbst ernähren könnten. Sie begeben sich deshalb in die Obhut eines Vermögenden, der ihnen dafür etwas Land zu bestellen gibt oder sie auf seinem Hof als Knecht oder Magd beschäftigt.
Unfreie dürfen nicht selbst vor Gericht sprechen, sondern müssen sich von ihrem Herren in allen rechtsdingen vertreten lassen. Deshalb dürfen sie auch nur mit seiner Zustimmung heiraten. Allerdings darf er sie nicht töten oder körperlich züchtigen und darf ihnen auch keinen Ehepartner vorschreiben. Es ist sehr ratsam für jeden Unfreien, seinen Herrn nicht zu verärgern, denn dieser kann ihn ohne Angabe von Gründen jederzeit von seinem Besitz verjagen. Es genügt, wenn er seinen Entschluß vor drei freien Zeugen verkündet. Andererseits ist auch der Unfreie nicht an seinen Herrn gebunden und kann ihn jederzeit verlassen, um sein Glück woanders zu versuchen. Die erfahrung lehrt aber, daß die Herren untereinander zusammenhalten und er wohl nur schwerlich einen neuen Patron finden wird.

Der höchste Stand ist der der Freien, sie allein sind voll rechtsfähig. Alle Freien eines Gebietes versammeln sich in regelmäßigen Abständen zu den sogenannten Tagfahrten, Versammlungen bei denen Rechtsstreitigkeiten entschieden und Beschlüsse gefasst werden. Der Stand der Freien ist - wie bereits erwähnt - nochmals in drei Ränge unterteilt. In ihren Rechten sind sie prinzipiell gleich, nicht jedoch, was Ansehen und Einfluß angeht.

Den niedrigsten Rang bilden die Gefolgsmänner. Hierbei handelt es sich vornehmlich um Krieger, die von einem Mächtigen ausgehalten werden und seine Hausmacht bilden. Doch auch Handwerker wie Schiffsbauer, Schnitzer und schmieder, sowie Skalden und Barden gehören zu diesem Rang. Die meisten gefolgsmänner leben direkt im haushalt ihres Herren, doch gibt es unter den reichsten Naskyrik auch welche, die besonders verdienten Gefolgsleuten einen eigenen bauernhof zur Verfügung stellen. Diese Gefolgsleute können dann auch heiraten und eine Familie gründen, was für die meisten anderen ein unerschwingliches Ziel bleibt.

Über den Gefolgsleuten stehen die Freibauern, die selbst einen Hof besitzen, der groß genug ist, um sie, ihre Familie und eventuell auch ein paar Unfreie zu ernähren. Die Freibauern stellen den größten Teil des naskyrischen Volkes. Denn bei den Naskyrik ist ein Bauer mitnichten gering angesehen. Bauer zu sein bedeutet dort immer auch Krieger zu sein, und vielleicht sogar Händler.

Zuoberst stehen die Adligen. Sie sind so reich, daß sie es sich leisten können, mehrere Gefolgsleute sowie eine nicht unerhebliche Zahl an Unfreien und Sklaven zu ernähren. Da ihre Gefolgsleute in den Versammlungen normalerweise in ihrem Sinne abstimmen, haben sie großen politischen Einfluß. Doch wer sich seiner Sache zu sicher fühlt, wird bald eine Allianz der Freibauern gegen sich haben, und so hat es noch kein Adliger geschafft, sich zum Herrscher über alle Naskyrik zu machen.