Mai San

Aussehen

Die Mai San sind - mit Ausnahme des kleinen Schlags der Thalwesc - die kleinsten Menschen auf Apaconor. Sie werden oft nur wenig größer als fünf Fuß, sind dabei aber von eher gedrungenem Körperbau und neigen gern zu Dickleibigkeit, wenn nicht Hunger oder strenge Disziplin dem einen Riegel vorschieben. Die Haare sind dunkel und ausgesprochen glatt, die Augen braun. Die Haut jedoch ist ausgesprochen hell.
Diese Beschreibung gilt aber im engeren Sinne nur für die Mai San des Nordwestens, die nun schon seit mehreren Jahrhunderten die Macht im Reich inne haben. Denn wie auch das einstige sabessische Reich beherbergt auch Mai Hoi Ne eine Vielzahl von Völkern, die sich mal mehr, mal weniger unterscheiden.

Religion

Anders als beinahe jedes andere Volk Apaconors (mit Ausnahme der Dhaharrani) beten die Mai San nicht mehrere Götter, sondern nur einen einzigen an. Diese Religion ist bei allen Völkern dieses großen Reichs fest verankert, und doch stellt sich der Glaube nicht so gleichmäßig dar, wie man meinen könnte.
Denn das einfache Volk gibt zwar nur einem Wesen den Titel eines Gottes, errichtet nur ihm Tempel, doch verehrt es daneben eine Unzahl an Engeln, Dämonen und Heiligen. Deren Namen und die ihnen zugeschriebenen Zuständigkeiten variieren von Gegend zu Gegend, genau wie die Riten, die dem Volksglauben nach nötig sind, um sie zu besänftigen.
Die Mittelschicht richtet ihren Glauben dagegen stark an dem Kanon an heiligen Schriften der Mai San Kirche aus. Sie verbringen viel Zeit in Studium und Diskussion und halten jeden einzelnen Buchstaben für ehern und unverrückbar.
Der Glaube der Oberschicht ist wiederum stark philosophisch ausgerichtet. Ethik, Moral und der Weg des Einzelnen zu persönlicher Weisheit werden stark betont. Manchmal kann man in den Reden dieser Menschen kaum mehr einen Gott erkennen und doch bezeichnen sie sich selbst als tief gläubig - und sind es auf ihre Weise auch.

Anders als in Belida oder Sabema, wo derart unterschiedliche Ansichten schon längst zu einer Spaltung der Kirche geführt hätten und wohl auch zu blutigen Verfolgung der jeweils als "Ketzer" angesehenen Andersgläubigen, sind dies in Mai Hoi Ne allerdings keine getrennten Sekten. Es handelt sich vielmehr um gleichberechtigte Strömungen innerhalb einer Kirche. So hat auch niemand ein Problem, wenn alle Schichten zu den regelmäßigen Feiern in den Tempeln zusammenkommen, die überall im Land zu finden sind.

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