Tisha

* 503 aun in Alt-Tiluvo
+ um das Jahr 430 in den nördlichen Ebenen (genauer Ort unbekannt)

Tisha, der spätere Stammvater der Ishia, wurde im Jahr 507 aun in Alt-Tiluvo geboren. Sein Vater war Prinz Siquai Bredhale, Bruder des Königs der Aleandon und der begabteste Kriegsführer dieses Volkes. Die Mutter, ein Mensch, ist nicht namentlich bekannt. Obwohl Siquai die Existenz von Sohn und Geliebter nie verheimlichte, nahm er das Kind doch nicht zu sich, sondern besuchte es nur ab und zu in den Hütten der Menschen vor den Toren Alt-Tiluvos. Dennoch war das Verhältnis zwischen Tisha und seinem Vater nicht unfreundlich, wenn auch eher distanziert.
Trotz des Krieges, der ringsum tobte, verlebte Tisha eine unbeschwerte Kindheit, die jedoch mit dem Fall Alt-Tiluvos ein jähes Ende nahm. Entgegen seiner vorher gegebenen Versprechen weigerte sich Siquai, die Menschen mit an Bord der Evakuierungsschiffe zu nehmen - und machte dabei auch für seinen Sohn und seine Geliebte keine Ausnahme. Die Menschen blieben am Ufer zurück, den Angriffen ihrer Feinde hilflos ausgesetzt. Die meisten fielen dem folgenden Gemetzel zum Opfer, aber einigen, darunter Tisha und seine Mutter, gelang die Flucht. Die nächsten Jahre wanderten die Flüchtlinge ziellos umher. Immer wieder fanden sie Unterschlupf bei anderen Menschen und immer wieder wurden sie von dort wieder vertrieben im wechselhaften Geschick jener Kriegsjahre. Nicht selten war es Tisha, der für das Unglück verantwortlich gemacht wurde, das sein Vater über die Menschen gebracht hatte. In all den Jahren reifte er zu einem verschlossenen jungen Mann heran, der es an Kriegsfertigkeit, aber auch an Hochmut gut mit seinem Vater aufnehmen konnte.
Im Jahr 483 aun war es dann soweit. Tisha, mittlerweile ein stolzer Krieger von zwanzig Jahren, hielt die Beleidigungen und Benachteiligungen, die man ihm und seinem Volk zuteil werden ließ nicht mehr aus. Er scharte eine Gruppe Gleichgesinnter - in der Mehrzahl junge Männer und Frauen - um sich, um eine neue Heimat fern jeder Verfolgung zu suchen. Die nächsten Jahre wurden hart. Nirgends fand sich ein Volk, das bereit gewesen wäre, von seinem Land an die Fremden abzugeben, die sich nicht anpassen, nicht eingliedern wollten. Hunger, Krankheiten und vor allem die Kämpfe, die sie überall zu verfolgen schienen, forderten ihre Opfer. Doch Tisha war nicht bereit aufzugeben. Schließlich geriet die Gruppe nach Nordwesten. Der Legende nach bestand die Gruppe zu diesem Zeitpunkt nur noch aus zwei Männern - Tisha und seinem besten Freund - sowie neun Frauen, doch in wie weit diesen Erzählungen zu trauen ist, kann ich nicht sagen. Doch egal wie viele es waren, dort im hohen Norden endlich fanden sie ein Land, das ihnen niemand streitig machte. Sie waren in den nördlichen Ebenen angelangt, einem Land, das so karg und menschenfeindlich ist, daß es kein anderes Volk dort aushalten mochte. Mit der Verbissenheit aber, die sie in den Jahren der Wanderschaft am Leben erhalten hatte, machten sie sich daran, in diesem Land heimisch zu werden, und was zuvor keinem geglückt war, das gelang ihnen. Ihre Nachkommen bildeten schließlich das Volk der Ishia, und das Land, das einmal die letzte Zuflucht in der Not gewesen war, wurde zu ihrer Heimat, die sie stolz verteidigen. Tisha selbst soll ein für sein Volk erstaunlich hohes Alter erreicht haben. Er soll noch seine Urenkel erlebt haben, so daß er wohl um das Jahr 430 aun gestorben sein wird.

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