Firas-isha

* am Tag der Frühlingstagundnachtgleiche 1821 a.u.c.

1821 bis 1834: Kindheit

Firas-ishas Vater Kutona ("Hoffnung") ist ein angesehener Krieger im Rotfelsen-Stamm der Ishia, dessen Jagdgebiete in den nördlichen Ebenen, nahe der Grenze zu Talilla und Mai Hoi Ne hat. Die Mutter - Chasha ("Mitternacht") - ist im Stamm für ihre unkonventionelle Art, aber auch für ihr fröhliches, einnehmendes Wesen bekannt. Als erster Sohn des Paares kommt Firas kurz nach Sonnenaufgang am Tag der Frühlingstagundnachtgleiche im Jahr 1821 a.u.c. zur Welt. Schon die Umstände dieser Geburt sollten bezeichnend für sein späteres Leben werden. Denn bei den Ishia ist es Brauch, daß Kinder, die im Winterhalbjahr geboren werden, nur mit Zustimmung des ganzen Stammes aufgezogen werden können. Bei Sommerkindern genügt allein der Wille der Eltern. Die Grenze aber zwischen Winter- und Sommerhalbjahr markiert der Sonnenaufgang der Tagundnachtgleiche. Während nun die meisten Stammesmitglieder Mutter und Kind für diese vom Glück beschienene Geburtstunde gratulieren, gibt es einige, allen voran der Schamane, selbst mit dem Stigma des Winterkindes behaftet, die einen Betrug wittern. Doch das Ansehen der Eltern und ihrer Freunde genügt, um die Zweifler - vorerst - zum Schweigen zu bringen.

Wenige Tage nach der Geburt wird der kleine Junge offiziell in den Stamm aufgenommen. Der Name, den er bei dieser Gelegenheit erhält, geht dabei auf einen Traum seiner Mutter kurz nach der Geburt zurück. Darin sah sie einen stolzen Krieger, dem nicht einmal der Eisregen, auf Ishia Firas-isha, etwas anhaben konnte.

Und der kleine Firas erfüllt all diese stolzen Vorzeichen scheinbar mit Leichtigkeit. Schon als Kind zeigt er eine ausergewöhnliche Begabung für jede Form der körperlichen Betätigung, ganz besonders aber für alle Fertigkeiten des Kampfes, und tut sich überdies durch großen Mut, gepaart mit einem wachen Geist, hervor. Bald verfolgen alle seine Entwicklung mit großem Wohlwollen und jeder Ärger über seine Geburtstunde scheint vergessen. Auch sonst ist die Familie vom Glück begünstigt und so wird Kutona im Jahr 1827 a.u.c. zum Anführer des Stammes gewählt.

Ein Jahr später, Firas ist mittlerweile sieben Jahre alt, wird sein Bruder geboren, der den Namen T'Shay-itzu ("aufgehender Sichelmond") erhält. Obwohl auch Shay von Anfang an außergewöhnliche Begabung für das Leben als Krieger beweis, steht er doch stehts im Schatten seines Bruder, doch tut dies dem Verhältnis zwischen den beiden keinen Abbruch. Firas ist Shay in inniger Zuneigung zugetan und verbingt viel Zeit damit, ihn zu unterrichten. Shay wiederum beantwortet diese Aufmerksamkeit mit schier grenzenloser Verehrung des älteren. So ist es für beide Brüder ein besonderes Erlebnis, als sie beim gleichen der nur alle neun Jahre stattfindenden Sommerfeste der Gesamtheit aller Ishia vorgestellt werden. Dieses Fest findet im Jahr 1834 a.u.c. statt. Firas ist zu dem Zeitpunkt dreizehn, sein Bruder sechs Jahre alt.

Vom Fest in die heimatlichen Jagdgründe zurückgekehrt, mehren sich die Stimmen, die darauf drängen, den jungen Firas in den Kreis der Erwachsenen aufzunehmen, obwohl er dafür eigentlich noch ein Jahr zu jung ist. Nach erhitzten Diskussionen setzen sich schließlich die Befürworter dieser Idee durch, nicht zuletzt durch Betreiben Kutonas, der all seinen Einfluß als Häuptling daran gesetzt hatte. Und wieder einmal bringt Firas die Zweifler schnell zum Schweigen. Obwohl man ihn einer verschärften Prüfung aussetzt, besteht er alle Proben mit Glanz. Zur Herbsttagundnachtgleiche des selben Jahres noch wird er zum Erwachsenen erklärt.

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